die technischen schwierigkeiten habe ich ja bereits in dem anderen thread dargelegt und ich habe mir die sache noch einmal unter anderen aspekten durch den kopf gehen lassen, und je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto unwohler wurde mir dabei.
so wie ich die sache sehe, wird durch auslandsserver eine art sozialer zwang auf die anderen hnas ausgeübt. sobald der erste solch einen server benutzt, passieren mehrere dinge. zum einen, wie ich schon angedeutet hatte, teilt sich das freifunk in eine art zwei-klassen-gesellschaft. einmal derer, die diese sicherheit durch auslandsserver bevorzugen, was meiner einschätzung nach von einer nicht zu unterschätzenden zahl freifunkern wahrgenommen werden wird. diese werden dann auch danach streben, möglichst solch einen hna zu empfangen. es gibt genügend hysterisch-panische freifunk-neulinge, für die das thema sicherheit in der form wie knallgas über einer offenen flamme ist. und ich kann garantieren, dass sich das thema schneller als mit warp verbreiten wird, es also nicht ein thema der einzelnen hnas bleiben wird.
zum anderen gibt es die nutzer, denen das eher gleichgültig ist, oder denen versucht wird klar zu machen, dass das thema überbewertet wird.
nichtsdestotrotz gibt es dann noch die leute, die dem freifunk gegenüber ein gewisses maß an verantwortung tragen (und auch nicht zuletzt freundschaften, die mich mit einzelnen teilnehmern verbinden, muss ich an der stelle eingestehen), unter anderem die anderen hnas, die nicht ins ausland tunneln. und an der stelle habe ich ein sehr, sehr mieses gefühl im magen. diese leute müssen sich nämlich ernsthaft folgende optionen überlegen:
- um dem zwei-klassen-netzwerk entgegenzuwirken, entscheiden sie sich, ebenfalls ins ausland zu tunneln. das hat zur folge, dass sie sich überlegen müssen, ob ihre hardware ausreichend ist. und das wiederum hat entweder zur folge, dass sie sich neue hardware anlegen müssen (zu nicht unerheblichen kosten; ich glaube nicht, dass das freifunk bereit ist, da wesentliche unterstützung zu leisten), oder dass ihre bisherige hardware einfach reichen "muss", i.e. also die anderen ff-nutzer damit strafen, ihnen nur 400 kbyte/s zur verfügung zu stellen. das wiederum fördert die wanderung von funkverbindungen weg von ihnen hin zu alternativen, in der hoffnung, eine schnellere geschwindigkeit zu erzielen, mit dem ergebnis, dass das funknetz nach und nach auseinander fällt oder zumindest stark auf unnatürliche weise deformiert wird.
- sie belassen alles beim alten und tunneln nicht ins ausland. das hat zur folge, dass das bereits angesprochene zwei-klassen-netz gefördert wird, bei dem sich jeder nutzer erst mal überlegt, zu welchem knoten er eine verbindung herstellt. nicht zu verachten ist auch der soziale zwang, der dabei dem hna-betreiber auferlegt wird, denn er muss mit der moralischen last auskommen, zu wissen, dass es andere knoten gibt, die mit einer weniger großen wahrscheinlichkeit rechtlich am a**** sind als er selbst, und auch wird ihm die last auferlegt, zu entscheiden, ob er diese rechtliche unsicherheit dem freifunk zumuten kann und will.
- die letzte möglichkeit ist eine sehr unbequeme. ein hna-betreiber kann der ansicht sein, dass dieses verfahren absolut unverhältnismäßig ist und den freiheitlichen gedanken, der darauf gründet, dass man die freiheiten nutzt, die einem gegeben sind (und die sich ggf vllt hier und da auch einmal etwas in der rechtlichen grauzone befinden), anstatt sich auf biegen und brechen die vermeintlichen freiheiten zu nehmen und sie durchzuboxen, diesen gedanken verraten sieht und sich entscheiden muss, das freifunk aufzugeben, weil es sich einfach nicht mehr mit seinen leitbildern von freiheitlichkeit verträgt.