Analyse und Troubleshooting

Aus Freifunk Halle
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"Internet kaputt" -- Woran liegt's, wenn es im Freifunk hängt ?

Die Freifunk-Initiative betreibt ein über ganz Halle verteiltes Netz von Funkstationen (meist jeweils ein Handelsüblicher WLAN-Router). Einige dieser Stationen haben eine DSL-Verbindung in das "richtige" Internet (und werden Gateway oder HNA genannt). Wenn alles klappt, hüpfen die Daten vom eigenen Rechner über einen oder mehrere dieser sogenannten "Knoten", bis sie bei einem DSL Anschluss ins "richtige" Internet geleitet werden.

Solange alles funktioniert, merkt man kaum einen Unterschied zu einem eigenen DSL. Wenn es mal hakt, gibt diese Anleitung eine kurze "Checkliste", wie man möglichen Fehlerquellen und Ursachen auf den Grund gehen kann. Damit lässt sich entscheiden, ob der Fehler bei einem Ansprechpartner gemeldet werden sollte, oder ob sich das Problem mit etwas Geduld von alleine löst.

Im Text wird oft der Access Point 250.40 mit der Adresse http://104.61.250.40/ als Beispiel verwendet. I.d.R. muss diese an den eigenen Standort angepasst werden.

Gibt es überhaupt eine Verbindung zum nächstgelegenen Freifunk Zugang ?

Dieser Punkt betrifft die Funkverbindung vom Laptop oder PC zum nächstgelegenen Freifunk Zugangsknoten. Unter Windows kann man unter den "Verfügbaren Drahtlos Netzwerken" schauen, wie gut die Empfangsqualität des Netzes "halle.freifunk.net" ist. Hat der eigene Rechner von dort erfolgreich eine Adresse bekommen ? Für die Gimritzer wäre das z.B. die 250.40. Also testet man im eigenen Browser, ob unter http://104.61.250.40/ die Startseite zu finden ist.

Gibt es ein von der 250.40 erreichbares DSL Gateway ?

Der zweite Check betrifft den Empfang der nächsten Nachbarknoten. Die einzelnen Router geben hierzu bereitwillig Auskunft. Gibt es Empfang zu den direkten Funknachbarn in der Tabelle http://104.61.250.40/cgi-bin-nodes.html ? Ausserdem kann man dort unter Statistiken/OLSR schauen, wie die Verbindung zu diesen Nachbarn und den HNA (=DSL Anschluss) in der letzten Zeit war.

Wo hat das Netz gerade ein Loch ?

Dazu gibt es drei Möglichkeiten, die im Freifunk Netz aktiven Knoten und Ihre Verbindungen untereinander anzuschauen:

  1. Auf dem Hallenser Stadtplan sind leider nur ein Teil der Knoten eingetragen: http://www2.freifunk-halle.de/topographie Wenn die Markierungen grün sind, haben sie Kontakt zum restlichen Netz. Gelbe Markierungen sind momentan abgeschnitten. Alle Verbindungen, für die die Adressen bekannt sind, werden eingezeichnet, die Intensität der roten Linien spiegelt die Qualität wider. Die blauen VPN Verbindungen können Anfänger ignorieren. Diese Karte nenn man auch die Topographie.
  2. In der Topologie sieht man alle aktuell im FF Netz aktiven Knoten. Die Verbindungen sind als Linien dargestellt, und die Knoten werden (bei jedem Laden auf's Neue) so angeordnet, dass sich möglichst wenige Linien kreuzen, um einen Liniensalat zu vermeiden. Knoten mit einer guten Funkverbindung sind dabei eng benachbart. Diese Nachbarschaft kann, muss aber nicht eine räumliche Nachbarschaft sein. Mal ist Neustadt links, mal rechts. Normale Knoten sind gelb, solche mit einem DSL grün angegeben. In der oberen Zeile steht der Router-Hostname (Spitzname für eure Knoten), in der mittleren Zeile der Standort und in der unteren Zeile die Projekt- und Nodenummer (Teile der IP). Sehr gute Verbindungen sind blau, gute Verbindungen purple, pinke Linien sind akzeptabel, die dünnen nur noch eine sehr wackelige Verbindung. Neben jeder Verbindung steht der ETX Wert, der die Qualität angibt. Je kleiner die Zahl, desto besser. Die blau gestrichelten Verbindungen repräsentieren VPN-Tunnel. Für eine Diagnose muss man den "eigenen" Freifunk Knoten und den nächstgelegenen grünen finden. Gibt es eine Verbindung über möglichst wenige und möglichst gute Linien ? Beide Varianten funktionieren allerdings nur, wenn eine Verbindung ins Internet da ist, was gerade bei der Fehlerdiagnose u.U. nicht der Fall ist ...
  3. Daher gibt es auch die Chance, den eigenen Access Point zu fragen, wie das Freifunk Netz aktuell aus "seiner Sicht" verbunden ist. Dazu schaut man auf dem eigenen Knoten unter "OLSR-VIZ" http://104.61.250.40/cgi-bin-viz.html den aktuellen Zustand des FF Netzes an. Wie in der Topologie (s.o.) werden die Knoten so angeordnet, dass die Verbindungen möglichst kreuzungsfrei sind. Zuerst muss man die 250.40 finden, was etwas schwieriger ist, weil hier keine Ortskommentare zu sehen sind, und ausserdem die Positionen ständig angepasst werden. Tipp: Im Firefox kann man mit "Finden" nach der 250.40 auch in der Grafik suchen, bzw. mit "Highlight" aufleuchten lassen. Die DSL Knoten sind hier rot markiert, und die Verbindungen nach Qualität eingefärbt (grün, orange, grau). Der ETX Wert steht wieder daneben.

Egal mit welcher Darstellungsmethode, wenn die gewohnten Verbindungen über längere Zeit schlechter sind, oder gar ganz verschwunden, liegt vielleicht ein Gerätedefekt vor oder eine der Antenne ist "umgefallen". Ein Blick in die Rubriik "Netzstörungen" des Forums http://www.freifunk-halle.de/phpBB3/viewforum.php?f=14 zeigt, ob das Problem schon bekannt ist.

Gibt es "Powersauger", die die verfügbare Bandbreite belegen ?

Oder ist einfach nue Rush-hour, und viele Nutzer müssen sich die verfügbare Bandbreite teilen ? Dazu schaut man sich die Webseite des benutzen DSL Knoten an, z.B. http://104.61.252.33 und lässt sich unter Statistiken/Transfer die Datenmenge anzeigen, die über das "Lan-Interface" geht: dahinter verbirgt sich der DSL Verkehr.

In diesem Fall hilft nur, es zu einer anderen Zeit zu versuchen, wenn der Stau sich gelegt hat. Ausserdem sollte man der Fairness halber in diesem Zeiten selber keine grossen Downloads (Windows Update, Linux Distributionen etc) starten.