Idee

Aus Freifunk Halle
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Die Idee hinter Freifunk ist es, digitale Netzwerke zu etablieren, die Gemeingut darstellen: Sie sind für jeden offen und gehören allen Teilnehmern. Das klassische Modell von Anbietern auf der einen und Nutzern auf der anderen Seite gibt es beim Freifunk nicht. Stattdessen sind Anbieter und Nutzer die selben Personen.

Das Prinzip ist einfach: Das gesamte Netz besteht aus Knotenpunkten. Jeder dieser Knotenpunkte ist sowohl Nutzer als auch Anbieter. Wenn nun jemand an dem Netzwerk teilnehmen will, so stellt er eine Funkverbindung zu einem oder mehreren bereits existierenden Knotenpunkten her und wird somit selbst Knotenpunkt – neue Teilnehmer können einfach eine Verbindung zu ihm aufbauen und auch zum Knotenpunkt werden. Das Netzwerk wird weitergereicht. Dadurch wächst dieses organisch und gänzlich dezentral. Da alle Knotenpunkte nun mit einander verbunden sind – teilweise über andere Knotenpunkte – lassen sich nun von jedem beliebigen Punkt im Netzwerk an jeden anderen Punkt beliebige Daten senden.

Hierbei kommen standardisierte Technologien zum Einsatz: Zur Datenübertragung benutzen wir WLAN. Das hat zwei Vorteile: Diese Technik ist vergleichsweise billig, äußerst schnell und in den meisten Geräten schon integriert (z.B. in Laptops, neueren Handys und PDAs), sodass man damit sofort an Freifunk teilnehmen kann. Hierzu kommen noch stationäre Geräte, die dem Netzwerk Stabilität geben und meist größere Funkstrecken aufbauen können. An diese kann man dann über Kabel (LAN) z.B. einen oder mehrere Computer schließen. Die Finanzierung des Netzwerkes erfolgt demnach durch die simple Handhabung, dass jeder Teilnehmer für die Kosten seines Knotenpunktes selbst aufkommt. In Ausnahmefällen lässt sich dies – wenn nötig – aber auch anders handhaben.

Mit dieser Dezentralisierung geht die Demokratisierung Hand in Hand. Große Projekte lassen sich nur durch die Zusammenarbeit mehrerer Mitglieder realisieren, auch wenn jeder Einzelne das Netzwerk nach Belieben nutzen kann. Wichtige Entscheidungen muss und vor allem will man gemeinsam fällen. Es gibt keine feste Instanz, die dies übernimmt. Vielmehr werden Entscheidungen von denjenigen getroffen, die sich für das Netz aktiv einsetzen und die von diesen Entscheidungen betroffen sind. In der Praxis hat sich dieses Modell als äußerst erfolgreich erwiesen und dient als Motor für Kreativität und Fortschritt.